Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt – nicht nur in Hessen, sondern bundesweit. Bis 2030 soll die Pflegebedürftigenzahl laut statistischem Bundesamt um etwa 58 Prozent ansteigen. Viele Bekannte und Familienmitglieder wollen den so betroffenen das „Schicksal Altenheim“ ersparen und muten sich im Zuge dessen selbst zu viel zu. Denn die alleinige Betreuung eines Pflegebedürftigen durch Angehörige ist mehr Arbeit, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
Obwohl es eine gut gemeinte Geste ist, den Pflegebedürftigen im eigenen Heim zu behalten und ihn dort zu versorgen, kann die Arbeit eines Angehörigen doch nicht den Standards genügen, nach denen ein professioneller ambulanter Pflegedienst arbeiten würde. Zudem überfordert die „rund um die Uhr“-Betreuung die meisten ungeübten Helfer. Viele stehen nach der langen und körperlichen Belastung am Rande eines Burnouts.
Besonders „gefährdet“ sind die Angehörigen von Pflegebedürftigen allerdings in Hessen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse werden in Hessen rund 75 Prozent der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden betreut. Bei über der Hälfte dieser Betroffenen wird die Pflege außerdem ausschließlich von Angehörigen übernommen. Den Tribut für ihre Hilfe zahlen viele körperlich und seelisch, obwohl die Dienste eines ambulanten Pflegedienstes sogar in der Pflegeversicherung verankert sind, um den Angehörigen eine gewisse Auszeit zu gönnen.
Wer einen Pflegebedürftigen nicht mehr alleine versorgen kann, hat auch die Möglichkeit, sich von einem Pflegedienst unterstützen zu lassen. Die Aufteilung in Tages- und Nachtpflege ist eine Variante einer solchen kombinierten Pflege. Um dem Pflegebedürftigen ein Höchstmaß an professioneller Hilfe zukommen zu lassen, ist die Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst empfehlenswert. Davon profitiert nicht nur der Pflegebedürftige, sondern auch seine Angehörigen, die durch die Unterstützung merklich entlastet werden.