Erfahrungsbericht einer Krankenschwester in der ambulanten Pflege – Teil 1

Du willst mehr über die ambulante Pflege und die damit verbundenen Aufgaben erfahren? Nimm Dir ein paar Minuten Zeit und lerne die Pflegearbeit und die dazugehörigen Gedanken aus erster Hand kennen und schätzen. Mehrere Tage begleiten wir eine Krankenschwester bei ihrer Arbeit in der ambulanten Pflege beim Pflegedienst Hessen-Süd. Trotz ihrer mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Alten- und Krankenpflege ist sie immer noch schwer begeistert und bewegt von ihrer Arbeit.

Häusliche Pflege

Warum die Schlummer-Taste am Wecker nicht ausreicht, um morgens aufzustehen und das hessische „Morscheeee“ vor sieben Uhr noch nicht so richtig rüberkommt.

5:00 Uhr

Der Radiowecker klingelt das erste Mal. Eine schnelle Handbewegung stoppt das fröhliche Getriller in der Box neben dem Bett. Das Bett fühlt sich warm an und sehr gemütlich, viel zu gemütlich, um aufzustehen.

5:10 Uhr

Diesmal ist das undefinierbare Geräusch neben mir schon deutlich erkennbar als menschliche Stimmen, die mich daran erinnern aufstehen zu müssen. Kurze Abwägung, ob ich die Snooze-Taste nochmal betätige: „Ja, bloß noch ein bisschen dösen, es ist so schön gemütlich gerade jetzt.“

 5:20 Uhr

Die viel zu lauten Stimmen kommen wieder direkt zu mir ins Bett. Abschalten des Gerätes und leicht schlechtes Gewissen dem Gegenüber im Bett, kurzer Blick in die nachtumwobene Stille des Raums. Wohliges Rumdrehen und gleichmäßige Atemgeräusche vermitteln: Jetzt bloß leise aus dem Raum, im Dunkeln Pantoffel suchen und Morgenmantel überwerfen. Die Tür ist zu, der Tag beginnt: Bloß schnell die Kaffeemaschine anwerfen und dafür sorgen, dass der Kreislauf in Gang kommt.

Die weißen Arbeitsklamotten (die ich am Vorabend schnell noch gebügelt habe) anwerfen, passendes bequemes Schuhwerk und schnell zum aufgebrühten Kaffeeduft in die Küche.

 5:50 Uhr

Kurzer Blick auf die Uhr, abwägen was heute für die Familie noch vorzubereiten ist, Blick in den Familienplaner, kurze Zettelwirtschaft in die Nähe der bereitgestellten Kaffee/Kakaotassen stellen, ein lieber Gruß für die Lieben (ist doch klar), Jacke über, ein letzter Schluck Kaffee und raus geht’s.

Im Notfall für Sie erreichbar

 6:00 Uhr

Zufriedener Blick auf die Uhr, passt, 6:30 Uhr bei der ersten Pflegekundin in Eberstadt sein, vorher noch ins Büro, alles gut. Schnell im Vorübergehen die Tageszeitung auf die Treppe legen (Frau lebt ja im Sozialverbund), das Tor leise ins Schloss ziehen.

Das erste Mal für diesen Tag nehme ich bewusst das Wetter wahr, es ist trocken, aber noch düster. Der Herbst ist eine wundervolle, bunte Jahreszeit, aber leider viel zu lange dunkel. Ich fahre langsam los und suche nach einem Radiosender, der mich die nächsten 15 Minuten belebend durch den Tag bringt. Im Viertel ist es noch dunkel, schlafen alle noch, gut so.

 6:10 Uhr

Gute Straßenverhältnisse, freie Sicht. Die Musik wird ein bisschen lauter gedreht, gerade läuft ein cooles Lied bei You Fm. Hey, geht doch und schon fast im Büro. Nur immer gut auf alle Fahrradfahrer aufpassen, die man/frau immer schlecht sieht in dieser Jahreszeit. Die Ampel vorm Büro ist grün, schwups und schon eingeparkt.

6:18 Uhr

Schnell rauf zum Büro, holla, das geht ganz gut, also wach bin ich jetzt schon mal. Der Schlüssel-Pin macht komische nicht deutbare Geräusche beim Aufsperren der Bürotür. Das Licht wird zum ersten Mal an diesem Tag grell, hell und mehrere Stimmen dringen zu mir vor. Die lieben Kollegen sind schon da. Alle werden einzeln mit einem freundlich gemurmelten „Morscheee“ oder „Guten Morgen“ von mir begrüßt. Heute kommt ein mäßiges „Guten Morgen“ über meine Lippen. Dabei merke ich, dass ich vergessen habe Lippenpflege durchzuführen. Meine Lippen spannen beim Aussprechen der zwei Worte. Ok, das waren meine ersten Worte heute Morgen, ging doch ganz gut, schnell ein Fettstift über die Lippen gezogen und anschließend ein Blick in mein Fach. Dort warten verschiedene Dokumente in Din-A4-Format auf mich, dazwischen tummeln sich zwei kleine A6 Zettel (Abreißformat), auf denen handschriftliche Anforderungen der Teamleitung stehen für diesen Tag.

Ich werfe einen Blick in unser digitales Übergabe-Buch und lese ab dem letzten Dienst weiter. Keine großen Sachen, die meine Tour betreffen.  Ergänzend prüfe ich den Wochendienstplan und Tourenplan, beides lässt sich praktischerweise mit dem Mobiltelefon abrufen. Auch hier ist alles klar!

Im Büro wird es lauter, ganz klar, das sind eindeutig zu viele Leute für mich um diese Zeit. (Ich mag sie alle sehr gern, aber mittags irgendwie dann doch noch lieber als jetzt.)

Schön, ich gehe zum Schlüsselschrank und bediene mich derer, die ich heute früh brauche, die passenden Handschuhe noch unter den Arm und los geht’s: „Tschühüüüs, ihr Lieben, ich lass die Schränke offen.“ Logisch, es kommen keine Wiederworte aus dem großen, sehr hellen Team-Raum, denn nach mir kamen ja noch zwei Kolleginnen rein, die müssen ja auch noch an alles ran, was sie für ihre Tour so brauchen.

Ein viel wacheres und angenehm freundliches „Tschühüüüs“ (freundlicher als meins) schwappt von meinen Kolleginnen zu mir hinüber, bevor ich die Bürotür locker ins Schloss gleiten lasse. Die Lichtverhältnisse draußen sind noch entfernt von „Positiv sollten sie jeden Tag beginnen … Frau Dr. Eberlein…“ SWR3 Radio, als es noch gut war.

 6:24 Uhr

Ich sitze wieder im Auto und sortiere meine Unterlagen, die ich zu verteilen, abzuholen und unterschreiben zu lassen habe während meiner Tour heute Morgen.

Der Dienst beginnt!

Fortsetzung folgt

Erfahre im zweiten Teil dieser Reihe Details über die abwechslungsreichen Tätigkeiten in der ambulanten Pflege beim Pflegedienst Hessen-Süd.

Zum Erfahrungsbericht Teil 2

Wir beantworten Ihre Fragen zu unseren Diensleistungen

Komm in unser Team!

Du suchst eine attraktive Stelle in der Pflege mit fairer Bezahlung und einem familiären Betriebsklima? Entdecke freie Stellen und Deine Benefits beim Pflegedienst Hessen-Süd Janssen:

Stellenangebote Pflege

Auf Social Media teilen